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Das Leben und so...

Das Leben und so...

  • mdo  Markus
  •   Allgemein
  •   05.01.2024

Wir jagen immer hinter soviel Kram her, immer mehr, lauter, schriller, härter, mehr mehr mehr... Und so richtig glücklich sind wir irgendwie nicht, oder doch?

Ich bin ja nun schon was älter, muss aber sagen, dass ich ein recht glücklicher Mensch bin. Ich habe einen guten Job mit tollen Kollegen, was schon mal eine gute Rahmenbedingung ist, weil wir ja doch einige Zeit im Beruf verbringen. Wie trostlos wäre es, wenn man morgens aufsteht und ab dann auf Feierabend wartet. Wer so lebt, sollte etwas ändern, Durchschnittlich 2000 Stunden verbringst Du im Jahr sonst in dieser Starre, das ist nicht gesund.

Wichtig ist dabei, dass man natürlich eine solide finanzielle Basis hat. Und damit meine ich nicht zwingend, dass man viel Reichtum benötigt oder einen tollen Lebensstil führt. Du sollst Dich wohlfühlen. Mache Dich am besten frei von dem Gedanken, was andere Menschen über dein Auto denken oder deine Wohnung oder wie du aussiehst. Das sind alles Äußerlichkeiten, die dir nicht wirklich etwas geben können. Wenn Du unbedingt eine Gucci-Tasche haben haben musst, bitte sehr. Wenn du stattdessen lieber weniger arbeitest oder Tierpfleger sein möchtest, super.

Am Ende deines Lebens wirst du nur dir eine Rechtfertigung geben müssen. Überlege Dir gut, ob bestimmte Sachen warten können oder nicht. Ich hatte einen Kollegen, der immer gesagt hat: "Wenn ich erst in Rente bin,..." Tja, und dann ist er 3 Monate nach Renteneintritt gestorben. Andere Menschen werden in der Mitte des Lebens ernsthaft krank und hatten noch soviel vor...

Ich habe immer sehr genau geschaut, worauf ich Lust hatte... Ich war der typische Schulversager, weil ich es nicht eingesehen habe, mich mit Dingen zu beschäftigen, die ich nicht bräuchte - naja, schlau war das nicht, aber eben mein Weg. Nachdem man mich vom Gymnasium geworfen hatte, habe ich eine Ausbildung zum Energieelektroniker gemacht. Das war in Lübeck bei den Stadtwerken. Das größte Abenteuer überhaupt war für mich der Freileitungsbau.. So oben in den Gittermasten, das war cool... Für eine gewisse Zeit, dann nicht mehr. Damals (tm) gab es noch die harten Trinker, die von der Gesellschaft gedeckt wurden. Ich habe damals überlegt, dass man in der Art (Bier zum Frühstück und so) schnell zum Alkoholiker wird und dann bestimmt keinen Spaß mehr hat. Damals war ich 24 oder so, konnte was vertragen und auch aufgrund der Jugend entsprechend gut abbauen. Dennoch habe ich mir gesagt, dass ich gerne auch noch beruflich mehr machen und sehen wollte und den Alkohol nicht im Alltag integrieren möchte. Die nächsten Jahre trollte ich durch die Flugbetriebstechnik, Medizintechnik, Hardwareentwicklung und dem Prototypenbau... Und dann war ich fertig mit Elektronik. Mit 29 fing ich in einem Unternehmen an und habe schnell die IT übernommen. Das Unternehmen veranstaltete weltweit Kongresse. Wir hatten drei feste Büros in Hamburg, Berlin und Dresden, eine Softwareentwicklung in Darmstadt. Im Schnitt haben wir so um und bei 6-10 große Kongresse pro Jahr veranstaltet und vor Ort betreut. Ich habe den technischen Aufbau und die Techniker vor Ort betreut und geführt. Es gab immer viel zu gestalten, wir sind wahnsinnig viel gereist und es gab immer neue Herausforderungen... Mit Mitte 40 habe ich dann meine langjährige Freundin geheiratet, den Reise-aufregend-intollenHotelswohnend-Job gekündigt und wir haben eine Familie gegründet. Nun leben wir in Hamburg, haben zwei Kinder, beginnen in diesem Frühjahr wieder mit Reisen, es geht mit den beiden Lütten (dann fast 5 und 1 Jahr alt) an die Algarve zur Mandelblüte im März - wandern und Rundreisen... Ich verdiene immer noch halbwegs gut, reich werde ich mit meiner Arbeit bestimmt nicht, aber glücklich? Ja, glücklich bin ich.


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